Popradské Pleso – Bergsee in atemberaubender Natur

Popradské Pleso – Bergsee in atemberaubender Natur

August 15, 2020 0 Von ThisGirlIsEverywhere

In der Nähe des kleinen, aber feinen Örtchens Štrbské Pleso startet die Tigerente ihre Wanderung zum Popradské Pleso, einem schönen Bergsee auf 1.560 m Höhe. Nachdem sie die relativ happige Parkgebühr von 6 € pro Tag am Ausgangspunkt der Wanderung bezahlt hat, geht‘s los. Es ist Hauptsaison und wirklich voll hier – zu den mit Autos angereisten Wanderern kommen diejenigen, die mit dem Zug bis zur Station Popradské Pleso gefahren sind. Der Bahnhof liegt praktischerweise unmittelbar am Ausgangspunkt der Wanderung und spuckt Unmengen von Touristen aus… Dass der Popradské Pleso ein so beliebtes Ausflugsziel ist, liegt mit Sicherheit auch daran, dass hinauf zum See eine geteerter Weg führt, was für Familien mit Kinderwagen oder für Radfahrer ideal ist. Auf diese Weise lassen sich die ca. 270 Höhenmeter bis zum Popradské Pleso sehr bequem zurücklegen, zumal der Weg nicht für Autos freigegeben ist und durch einen wunderschönen Wald führt. Dass der gesamte Weg bis zum See geteert ist, wusste die Tigerente allerdings nicht, sonst hätte sie die schönere und weniger überlaufene Alternative auf einem Waldpfad gewählt…

Diesen Pfad nutzt die Tigerente in ein paar Stunden dann zum Abstieg, denn sie spürt lieber den Waldboden unter den Füßen. Zudem ist es dort wesentlich ruhiger – auch wenn es in der Hauptsaison natürlich ebenfalls nicht menschenleer ist. Der Einstieg zu diesem Waldpfad liegt im Tal etwas versteckt und ist leicht zu übersehen, denn der Weg zweigt direkt neben einem verlassenen Gebäude von der Teerstraße ab und windet sich zunächst durch ein sumpfiges Gebiet entlang eines Wildbaches.

Auf dem Waldpfad mitten durch die Natur.

Bevor die Tigerente allerdings am Popradské Pleso ankommt, unternimmt sie einen Abstecher zur Gedenkstätte für Berggefallene. An dem mitten im Wald unter Zwirbelkiefern gelegenen Ort wird durch Gedenktafeln und bunte Holzkreuzen denjenigen gedacht, die in den Bergen der Tatra ihren Tod gefunden haben. Wie den Tafeln zu entnehmen ist, wurden viele der Verunglückten nicht einmal 30 Jahre alt, manche starben gar, bevor sie 20 wurden. Der wirklich malerisch gelegene und schön gestaltete Gedenkort sowie seine kleine Kapelle sind den Hinterbliebenen hoffentlich ein wenig Trost. 

Bunte Holzkreuze und Gedenktafeln erinnern an diejenigen, die in der Hohen Tatra ihren Tod fanden.

Anschließend umrundet die Tigerente gemütlich den Popradské Pleso und kehrt in einer der beiden Hütten am See ein. Sie hätte sich aber lieber etwas mehr Proviant einpacken sollen, denn die Qualität des hiesigen Essens gleicht eher dem einer Kantine…

Blick auf eine Berghütte am Popradské Pleso.
Der See liegt vor einem malerischen Bergpanorama – was der Betrachter nicht sieht: Es war verdammt warm und die Wolken haben sich auch bald verzogen.
Ab und an lässt sich die Sonne bereits blicken und bricht später mit voller Wucht durch die Wolken. Puh!

Nach ihrer „leckeren Mahlzeit“ findet die Tigerente einen kleinen Wanderweg, der in die höheren Gebirgsregionen der Tatra führt. Kurzerhand biegt sie auf ihn ein und ist gespannt, wo es hingeht. Zunächst führt der Pfad durch traumhaft schönen Nadelwald, dann zwischen Zwergpinien entlang und schließlich steile Felswege hinauf. Wie die Tigerente einer Wander-App entnimmt, windet sich dieser Weg zum Bergsee Veľké Hincovo pleso auf 1.948 m Höhe.

Je höher die Tigerente die Berge erklimmt, desto weniger Schatten spendet die Vegetation – noch säumen hohe Nadelbäume den Weg…
… doch bald sind es nur noch niedrige Zwergpinien und spätestens dann ist die Tigerente für jede Wolke dankbar, die sie vor der prallen Sonne schützt.
Ein klarer Bergbach kühlt die Luft ein bisschen…
… denn erfrischenden Regen gibt es heute nur in der Ferne.

Es ist jedoch schon etwas später und da die Tigerente sich in weiser Voraussicht ob des anstrengenden Tages eine abendliche Massage im Hotel gebucht hat, kehrt sie etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Sees um und macht sich an den Abstieg. Der steile Bergab-Weg verlangt Knien und Gleichgewichtssinn einiges ab. Nicht nur wegen der Steigung und des losen Gerölls ist die Tigerente dankbar, dass sie vernünftige Wanderschuhe angezogen hat. Der Pfad hält – gerade auf dem Teilstück, welches vom Popradské Pleso hinunter zum Ausgangspunkt führt –  auch ein paar dicke Wurzeln und schlammige Stellen bereit. Dafür windet er sich mitten durch den Schatten spendenden Wald, wo sattgrüne, kniehohe Blaubeersträucher den Boden bedecken. Gegen Ende des Weges wird die Tigerente durch das stetige Rauschen des Baches begleitet, bis sie schließlich wieder am Ausgangspunkt ihrer Wanderung ankommt. Die Massage hat sie sich nun wirklich verdient, mehr als 630 Höhenmeter und 15 km liegen hinter ihr…

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