Reisefazit Mauritius – Was müsst Ihr gesehen haben?

Reisefazit Mauritius – Was müsst Ihr gesehen haben?

Dezember 26, 2018 0 Von ThisGirlIsEverywhere

Nachdem die Tigerente nun insgesamt 13 Nächte auf Mauritius verbracht hat, möchte sie gerne ihre Erfahrungen mit Euch teilen. Aber der Reihe nach – zuerst die Top Ten „Was müsst Ihr unbedingt gemacht haben?„, dann die Top Five „Was braucht Ihr nicht zu sehen?“ (zum Glück gibt es da nicht so viel ;)) und dann allgemein: Was solltet Ihr wissen, wenn Ihr über einen Urlaub auf Mauritius nachdenkt (Thema: Auto fahren, essen gehen etc.)?:

TOP TEN – Was solltet Ihr auf Mauritius unbedingt gemacht haben?

  1. Einen Katamarantrip zum Flat Island – wunderschöne Strände, sehr gute Schnorchelmöglichkeiten und vergleichsweise wenig los (Achtung, wer vollkommene Einsamkeit sucht, wird sie nirgends auf Mauritius finden, auch nicht hier).
  2. Den Le Morne besteigen. Das ist ohne Guide möglich, aber man sollte starke Nerven, eine gute körperliche Konstitution und Klettergeschick mitbringen. Die Steigungen sind wirklich sehr steil (es geht fast im rechten Winkel nach oben) und Ihr seid nicht gesichert! Tipp: Cremt Euch gut mit Sonnencreme ein, nehmt genug zu trinken mit und auch ein paar Energieriegel und vor allem: Zieht vernünftige Schuhe an! Alle Menschen, die der Tigerente während ihres Auf- und Abstiegs begegnet sind, trugen Turnschuhe mit elastischen und gleichzeitig rutschfesten Sohlen – auch die Tigerente, und dafür war sie wirklich dankbar! In Wanderschuhen dürften die steilen Passagen noch etwas schwieriger zu bewältigen sein. Ach ja: Trekkingstöcke könnt Ihr vergessen, die sind höchstens in Weg.
  3. Eine U-Boot-Fahrt in Trou aux Biches. Es ist zwar kein ganz billiges Vergnügen, aber dafür ein einmaliges Erlebnis! Bis auf 35 Meter tief geht es. Man kann ein Wrack sehen und viele Fische – sogar Feuerfische könnte die Tigerente entdecken. Das U-Boot ist auch sehr bequem und die Luft darin ziemlich frisch.
  4. Schwimmen mit Delfinen in der Bucht von Tamarin. Dazu müsst Ihr allerdings sehr früh aufstehen, da die Tiere nur morgens zu sehen sind. Die Tigerente hat mit Sicherheit mindestens 30 Tiere gesehen!
  5. Besuch der siebenfarbigen Erde und des Wasserfalls von Chamarel. Gehört zwar zum Standardrepertoire eines jeden Mauritius-Urlaubers, ist aber trotzdem sehr schön! Gut geeignet auch für alle, die etwas lauffaul sind oder sich von einem anstrengenden Flug erholen möchten.
  6. Schnorcheln in der Blue Bay. Anbieter, die einen für eine Stunde mit dem Glasbodenboot in die Bay fahren, findet man direkt am Strand. Am besten soll es sein, wenn gerade Hochwasser ist (auch auf Mauritius macht sich der Tidenhub bemerkbar).
  7. Zum Sonnenuntergang an den Strand gehen. Mauritius hat die schönsten Sonnenuntergänge, die die Tigerente bisher gesehen hat! Am schönsten sollen sie in Tamarin sein, aber an den vier Abenden, die die Tigerente dort verbracht hat, war es leider dicht bewölkt. Ihr habt hoffentlich mehr Glück und wenn nicht: Auch überall sonst auf der Insel sind die Sonnenuntergänge Spitzenklasse!
  8. Bei sternenklarer Nacht einen unbeleuchteten öffentlichen Strand besuchen (am besten an der Süd- oder Ostküste, da ist die Lichtverschmutzung am geringsten). Da ist wenig bis gar nichts los und Ihr könnt in Ruhe Sterne gucken. Kostet nix und ist wow 🙂
  9. Den Aussichtspunkt Gorges View oberhalb von Chamarel besuchen – Fotoapparat nicht vergessen! Einen schöneren Blick über den Regenwald bis zum Ozean gibt’s nicht! Und Eintritt müsst Ihr auch keinen zahlen.
  10. Zuckerrohrsaft probieren. Super lecker, angenehm süß und gekühlt sehr erfrischend!

TOP FIVE – Was müsst Ihr auf Mauritius NICHT gemacht haben?

Nach den Highlights nun auch die „Lowlights“: Was könnt Ihr Euch sparen?

  1. Die Hauptstadt Port Louis samt Caudan Waterfront und Blue Penny Museum. Die Stadt ist mit dem Auto schwer zu bewältigen, ziemlich chaotisch und die Caudan Waterfront hat kaum Geschäfte und als Souvenirs fast ausschließlich Nepp zu bieten. Das Blue Penny Museum ist auch ziemlich unspektakulär und die (winzige) echte Blaue Mauritius wird bloß für 10 Minuten je Stunde beleuchtet.

  2. Botanischer Garten von Pamplemousses. Es gibt außer Grünpflanzen leider nicht viel zu sehen und auch der berühmte Seerosenteich ist eher mau…

  3. Île aux Benitiers. Zu viele Souvenirverkäufer und sehr viel Müll in den Bäumen am Strand. Sobald man einen Fuß in den Wald setzt, riecht es unangenehm nach Kloake.

  4. Rochester Falls. Achtung, hier versuchen ein paar Locals, schnelles Geld zu machen (wahrscheinlich ohne jede Genehmigung). Sobald Ihr dort ankommt, werdet Ihr von ihnen in Beschlag genommen. Euch werden Kokosnüsse und Ananas angedreht (ob Ihr wollt oder nicht) und ein paar Fotos von Euch geknipst und das alles gegen stattliches Geld (pro Person etwa fünf Euro).

  5. Wandern im oberen Teil des Black River Nationalparks. Dort gleicht es fast einem deutschen Wald und besonders viel zu sehen gibt es nicht. Im Tiefland soll es aber schöner sein, das hat die Tigerente in ihrem Urlaub leider nicht mehr geschafft.

Was gibt es zu wissen, wenn Ihr über einen Urlaub auf Mauritius nachdenkt?

Da wäre so einiges. Als allererstes: Wer sich einsame Strände und perfekte Paradiesidylle vorstellt, wird vielleicht enttäuscht sein. Klar, Mauritius hat viele sehr schöne Strände – einsam sind die jedoch nicht. Die Hotelstrände sind übrigens öffentlich, also keine Angst: Auch als „gewöhnlicher“ Strandbesucher kann man an den schönsten Stränden baden 😉 Am meisten überraschen dürfte, dass Ihr in Mauritius nicht etwa weit weg von Stress und Hektik des Alltags seid (außer hoffentlich von Eurem eigenen…) sondern im Gegenteil: Ihr seid mitten im Leben – und zwar mitten im asiatischen Leben mit trubeligen Ortschaften, engen Straßen und viel Verkehr. Es kann auch gut passieren, dass sich direkt neben Eurer Unterkunft eine Baustelle befindet oder eine viel befahrene Straße. Wer einen reinen Ressorturlaub plant, der mag davon nicht viel mitbekommen, wer die Insel aber erkunden möchte, der sollte die Unterkunft sorgfältig anhand des eigenen Ruhebedürfnisses aussuchen. 

Auch zum Thema „Essen gehen“ möchte Euch die Tigerente ein wenig informieren: Seid darauf vorbereitet, dass es außerhalb der Hotels nicht viele hochwertige Restaurants gibt. Insbesondere wer „Abends schick Essen gehen“ möchte, muss sich daher vorab im Internet informieren und etwas Zeit zum Suchen einplanen. Dies bestätigen auch Auswanderer, die seit Jahrzehnten auf der Insel leben, denn Restaurants mit einem gemütlichen Ambiente sind eher Mangelware. Oft sitzt der Gast sehr nah an einer dicht befahrenen Straße, viele Räumlichkeiten haben kaum mehr Charme als eine größere Imbissbude und Restaurants am Strand gibt es nicht (sie sind auf Mauritius verboten). Ihr könnt Euch glücklich schätzen, wenn Ihr den Strand von Eurem Tisch aus zumindest sehen könnt. Natürlich gibt es sehr viele Snackbuden – ob Ihr dort etwas essen möchtet, müsst Ihr an der Robustheit des eigenen Magens abschätzen. Die gute Nachricht ist aber: Es gibt in allen Touristenorten eine große Auswahl an Restaurants, die gutes Essen zu guten Preisen anbieten, nur eben ohne die Gemütlichkeit eines „normalen europäischen“ Restaurants. Essen gehen kostet oft für zwei Personen (Hauptgericht und Getränke) nur etwa 15 Euro.

Zu dem Gerücht, Mauritius sei „teuer“: Klar, in den Luxushotels kann man für eine Übernachtung eine ganze Menge Geld lassen. Es gibt aber auch sehr viele preiswerte Unterkünfte und wenn man frühzeitig bucht, hat man auch noch eine große Auswahl an netten B&Bs. Eintrittspreise (z.B. für die siebenfarbige Erde in Chamarel) liegen oft im einstelligen Bereich, für Bootstouren o.ä. muss man allerdings etwas mehr ausgeben. Eine Stunde schnorcheln gehen mit einem Boot kostet meist zwischen 350 und 1000 Rs pro Person – verhandeln lohnt sich also. Ganztagestouren per Boot oder „besondere Events“ wie schwimmen mit Delfinen oder U-Boot fahren in Trou aux Biches kratzen auch mal locker an der 100-Euro-Grenze. Insgesamt ist für jedes Budget etwas dabei und am Strand liegen und schwimmen gehen kostet ohnehin nix 🙂

Wer Mauritius selbst mit dem Auto erkunden möchte, sollte sich darüber klar sein, dass dort Linksverkehr herrscht. Dazu kommen noch enge Straßen (was ist ein Seitenstreifen?). Insbesondere in den Ortschaften wird mangels Parkplätzen einfach auf der Straße gehalten. Es gibt außerdem unzählige Mofa-Fahrer, die gerne sowohl links als auch rechts überholen. Besonders in der Dunkelheit fahren ist eine Herausforderung, denn viele Autos haben ihre Scheinwerfer so eingestellt, dass sie den Gegenverkehr blenden; einige Fahrzeuge sind eher schlecht als recht beleuchtet und Fußgänger laufen ebenfalls auf der Fahrbahn (in dunklen Klamotten). Dazu kommen noch unzählige Hunde, die die Straße als Chillzone nutzen. Außerhalb der Ortschaften ist es aber ziemlich easy zu fahren, vor allem tagsüber und sobald man sich einmal an den Linksverkehr gewöhnt hat. An das häufige Gehupe sollte man sich übrigens ebenfalls gewöhnen, meist ist man selbst nicht gemeint 😉 Straßenqualität und Tankstellennetz sind gut bis sehr gut, damit solltet Ihr also keine Probleme bekommen. In Strandnähe gibt es auch in jedem Ort einen oder mehrere öffentliche Parkplätze, die nichts kosten. Wenn die Tigerente ihr Auto irgendwo geparkt hat, hat sie sich auch keine Sorgen um ihre darin befindlichen Wertsachen gemacht (nichtsdestotrotz solltet Ihr Pass und Wertgegenstände wie überall auf der Welt nicht sichtbar im Fahrzeug und besser gar nicht im Auto lassen). 

Die Menschen auf Mauritius sind super freundlich, Ihr werdet oft von Fremden angelächelt und gegrüßt werden. An den öffentlichen Stränden ist am Wochenende richtig viel los, insbesondere einheimische Familien machen Picknick oder Musik und planschen im Wasser. Diese Atmosphäre solltet Ihr auf jeden Fall erleben, wenn Ihr auf Mauritius seid! Auch die Touristen untereinander sind sehr nett, man grüßt sich – etwa auf Wanderwegen – und ab und an hält man auch einfach ein kleines Pläuschchen.

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