Affen und Wellen

Affen und Wellen

November 8, 2017 0 Von ThisGirlIsEverywhere

Heute Morgen eine kleine Sensation: Von der Veranda der Lodge aus sieht die Tigerente Spidermonkeys und Brüllaffen! Sie chillen in einiger Entfernung zur Lodge in der aufgehenden Sonne und wärmen sich das Fell. Leider sind sie nur durch ein Fernglas überhaupt erkennbar, deswegen gibt es keine wirklich guten Fotos.

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Auch Kapuzineräffchen sollen sich in einem Baum auf dem gegenüberliegenden Berg aufhalten. Allerdings sieht die Tigerente dort nur eine leichte Bewegung der Blätter, nicht die Affen selbst. Alle drei hier heimischen Affenarten in der Nähe der Lodge! Gastgeber Jeffrey bekommt sich vor Freude kaum noch ein.

Während sie beim Frühstück sitzt, verfliegt sich einer der Kolibris in die den großen Aufenthaltsraum der Lodge und findet den Weg heraus nicht mehr. Leider hält er ein Fenster für den Ausgang und knallt mit einiger Geschwindigkeit davor, um dann wie ein Stein zu Boden zu fallen. Oh je! Vorsichtig nimmt die Tigerente den kleinen Gesellen auf, er lebt noch und kann auch noch den Kopf bewegen, steht aber unter Schock.

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Sie trägt den Vogel nach draußen und probiert, ihn sanft in die Luft zu werfen, was sie aber nicht zu Ende führt, da der Kleine keinerlei Reaktion im Sinne eines Gegenschocks zeigt. Bei heimischen Vögeln war das immer ein wirksames Mittel, aber der Kolibri scheint noch sehr durcheinander zu sein. Deswegen legt die Tigerente ihn vorsichtig auf die Holzbrüstung der Veranda an einen sonnigen Ort (es ist vor 8 Uhr morgens und daher noch reichlich kühl).

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Ganz langsam berappelt sich der Kleine wieder, nach 10 Minuten dreht er die ersten Runden knapp über den Boden und nach etwa 15 Minuten fliegt er wieder ganz normal durch die Gegend (wobei er der Tigerente einmal beinahe im Gesicht klebt). Da hat er wirklich Glück gehabt!

Nach dem Frühstück bricht die Tigerente auf nach Santa Catalina an der Pazifikküste. Die 10 Kilometer bis zur Straße sind wieder eine reine Freude, man wird durchgeschüttelt bis zum geht-nicht-mehr und der Wagen wird an sämtliche Grenzen geführt, die er so hat: Der Allradantrieb ist in vollem Gebrauch, die Bremsen und die Reifen laufen heiß und die Abkühlung bei der Querung des Flusses bringt auch nochmal die spannende Frage auf die Agenda, wie tief der Fluss ist und wie hoch der Wagen bzw. der Motor liegt… Steigungen von 30 % bergauf und bergab mit schlammigem oder äußerst steinigem Untergrund sind keine Seltenheit und die Hälfte der Zeit wird gebetet, dass der Wagen die Tour bitte heile überstehen mag.

Nach über einer Stunde kommt die asphaltierte Straße in Sicht, ein Hoch auf die Zivilisation! Alle Räder sind noch dran, der Motor ist nicht überhitzt und die Nerven der Fahrgäste können sich erholen! Nun geht es über die Panamericana nach Santa Catalina zur Pazifikküste. Übrigens ist die Panamericana hier eine zweispurige Autobahn mit baulicher Trennung in der Mitte, die unterbrochen wird für – Zebrastreifen! Jahaa, über die Autobahn! Einmal begegnet der Tigerente auch ein Viehtrieb quer über die Panamericana.

Irgendwann muss die Panamericana verlassen und gegen eine einspurige und hinterher dann eine „keinspurige“ Straße eingetauscht werden, die immer mehr Schlaglöcher bekommt, je näher man Santa Catalina kommt. Die Menschen hier nutzen als primäres Fortbewegungsmittel das Pferd – und sie wissen auch genau, warum: Man hat sich stellenweise bemüht, die Schlaglöcher zu flicken, und zwar mit einer solchen Inbrunst, dass man im Einzelfall das Doppelte der nötig gewesenen Füllmasse benutzt hat und jetzt statt eines Schlagloches ein kleiner Berg aus dem Asphalt ragt…

In Santa Catalina angekommen, empfängt die Tigerente das schwül-heiße Klima der küstennahen Regionen Panamas. Nachdem die Koffer ins Hotel gebracht wurden, geht es an den Strand. Am Hotel ist kein Sandstrand, sondern nur Felsen, aber in etwa 10 Fußminuten erreicht man einen breiten, schwarzen Sandstrand. So eine Brandung hat die Tigerente im Leben noch nicht gesehen! Bis zu 5 Meter hohe Wellen schlagen mit voller Wucht auf die vorgelagerten Felsen. Weiße Gischt spritzt auf, man kann sie über Kilometer weit sehen. Und dabei wird es gerade Ebbe!

Das Wasser ist ungefähr 300 Meter vom eigentlichen Ufer entfernt, der Rest ist schwarzer Sand. In der Brandung (dort, wo keine Felsen sind) versuchen sich einige Surfer. Hier sind die Wellen noch etwa 2 Meter hoch. Ein umwerfender Anblick, das Meer, die Gischt, die Wolken und das Licht. Hierhin kommt die Tigerente sicher morgen oder übermorgen noch einmal!

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