Die Julischen Alpen in Slowenien

Die Julischen Alpen in Slowenien

Was ist das Besondere an den Slowenischen Alpen? Ganz einfach: Sie sind noch sehr ursprünglich belassen 🙂 Es wurden kaum Hänge für Skigebiete gerodet; die Wanderwege sind größtenteils auf weichem Waldboden und häufig geht es über umgestürzte Bäume oder direkt durch´s Gestrüpp; die Bergwiesen blühen in voller Pracht und werden von tausenden  Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten bevölkert und die Städtchen sind klein und besitzen gerade einmal die nötigste Infrastruktur, um die Bevölkerung und die Touristen zu versorgen.

Kleine Bergwiese am Voglar bei Bohinj. Am rechten Bildrand einer der unzähligen Goldregen, die im Juni in der Region blühen.

Man kommt sich fast vor wie in der kanadischen Wildnis!

Als Ausgangsort für all ihre Touren diente der Tigerente Bohinj. Das kleine Örtchen liegt eine gute Autostunde von Ljubljana entfernt in der Nähe des wohl etwas bekannteren Ortes Bled am Rande der julischen Alpen. Die Gemeinde Bohinj liegt am Bohinjsko jezero/ Wocheiner See. Hier kann man Kanu fahren, schwimmen, Rad fahren, zelten, wandern und paragliden.

Gleicht geht´s auch für die Tigerente in die Luft 🙂

Letzteres wollte auch die Tigerente unbedingt ausprobieren 🙂 Ihr Gleitschirmflug startete vom Berg Voglar auf einer Absprunghöhe von etwa 1050 Meter. Nach einem wirklich kurzen Anlauf erwischte ihre Pilotin beim Tandemsprung einen Aufwind, der sie auf ca. 1400 Meter Höhe trug. Wahnsinn, was für ein Panorama! Unter sich den Wocheiner See und links und rechts die hohen Gipfel der julischen Alpen mit ihren dichten Wäldern und vereinzelten Bergwiesen! Paragliding ist übrigens sehr ruhig und beschaulich, man sitzt ziemlich bequem und kann einfach den Flug und den Ausblick genießen. Nur einmal gab es eine kleine Turbulenz und ein Zipfel des Schirmes fiel kurz in sich zusammen, aber das war kein Problem für die erfahrene Pilotin. Natürlich kann man auch mit etwas mehr Action Gleitschirmfliegen. Dann geht´s in engen Kurven abwärts und auf den Körper wirken ordentliche Fliehkräfte! Kaum zu glauben, was sich da für eine Power entwickelt, wo man doch zuvor so smooth vor sich hin geflogen ist 😉 Nach über einer halben Stunde Flug landet die Tigerente wieder auf dem Boden – mit einer ordentlichen Bruchlandung, da der Gleitschirm ein paar Sekunden vor dem Aufsetzen noch ordentlich Wind bekommt und in eine prächtige Blumenwiese gedrückt wird. Die Pilotin purzelt über die Tigerente und beide verhaken sich in einem Knäuel mit den Strippen des Schirms – unter dem Gejohle der anderen Flieger, die schon lange wieder am Boden sind und der Pilotin (die zuvor als Einzige den Aufwind gefunden hatte und am höchsten gestiegen war) diesen kleinen Dämpfer wohl gönnen.

Der Wocheiner See aus der Luft.

Bewaldete Berghänge rund um den Wocheiner See, im Hintergrund die Gipfel des Triglav-Nationalparkes.

Was für ein Panorama!

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Von Bohinj aus geht es über steile Bergpässe  mit dem Auto in etwa zwei Stunden nach Bovec. Bovec liegt in der Nähe des Flusses Soča, der einer der schönsten Flüsse der Alpen überhaupt sein soll. Und tatsächlich, das Wasser ist glasklar und leuchtet türkisfarben zwischen engen Schluchten.

Die Soča in der Nähe von Bovec. Mal fließt der Fluss ruhig und gemächlich in voller Breite, dann wieder wird er durch enge Schluchten gezwungen.

Ein paar Kilometer weiter zeigt die Soca ein ganz anderes Gesicht.

Auch der Pass zwischen Bohinj und Bovec lohnt die Fahrt (gemeint ist der nördliche Weg über Bled und Kranjska Gora, die südliche Straße über Tolmin nach Bovec dauert etwa genauso lange und führt vornehmlich durch die Täler).

Ausblick auf der Passstraße von Bohinj nach Bovec.

Die Tigerente in den Julischen Alpen.

Blick auf die Berge des Triglav-Nationalparks.

Die Landschaft um Bohinj ist sehr abwechslungsreich. Mal liegen Blockhütten in blühenden Bergwiesen, dann wieder kommt man sich vor wie in der kanadischen Wildnis und erwartet, jederzeit einen der ca. 450 bis 500 in Slowenien lebenden Braunbären zu sichten. Bei Wanderungen hat begegnet man Rehen und in den wunderschönen Nadelwäldern oberhalb von Bohinj zwitschern die Vögel so laut, dass es beinahe in den Ohren schmerzt (eine kurze Messung ergaben 75 Dezibel, also die Lautstärke von Verkehrslärm). Es klingt wunderschön, wenn das Gezwitscher von allen Seiten widerhallt 🙂

Der etwa 50 m hohe Wasserfall Slap Savica bei Bohinj.

In der Nähe von Bohinj liegt auch Bled, ein touristisch erschlossener Ort mit einem schönen See und der Burg Bled, die hoch über dem Wasser thront.

Auf der Burg Bled.

Blick über den Bleder See und die kleine Insel mit der Marienkirche.

Blick von der Burg Bled auf den Ort und das Umland.

 

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