Monte Totumas – Unterwegs im Nebelwald

Monte Totumas – Unterwegs im Nebelwald

November 13, 2017 Aus Von ThisGirlIsEverywhere

Die Nacht über hört die Tigerente Brüllaffen im Dschungel nahe der Lodge. Die Tiere machen ihrem Namen alle Ehre! Sie klingen gefährlich wie Großkatzen und sind dennoch keinen vollen Meter hoch. Was für eine große Klappe…

Am nächsten Morgen gibt es ein sehr leckeres Frühstück mit getoastetem Brot, süßer Marmelade und Honig frisch aus der Bienenwabe. Dazu genießt man  einen wunderbaren Ausblick über den Nebelwald.

dsc_0837Langsam geht die Sonne auf und die Kolibris auf der Veranda schwirren auch schon wieder zu Dutzenden herum. Sie werden angelockt von Zuckerwasser, welches in speziellen Kolibri-Futteraufhängern bereit gestellt wird, und von den Blüten der Pflanzen rund um in die Veranda. Die Tigerente könnte den kleinen bunten Vögeln stundenlang zuschauen, wie sie durch die Luft sausen und dabei ihr unvergleichliches Surren erklingt. Die kleinen Flügel bewegen sich so schnell, dass es sich beinahe anhört, als hätten die kleinen Vögelchen einen Motor! Sie fliegen in kurzen, schnellen Stackato-Bewegungen herum. Manchmal hat die Tigerente Angst, dass ihr gleich der spitze, dünne Schnabel eines der Tiere im Rücken steckt, so dicht sausen sie an ihr vorbei. Untereinander sind die Vögel nicht unbedingt friedfertig, man juxt sich die besten Plätze am Futterspender ab. Überraschend ist die Artenvielfalt der Kolibris hier. Es gibt winzig kleine, nicht größer als ein Daumen und andere, die beinahe handgroß sind. Die Farben reichen von schwarz-blau oder schwarz-lila über braun-weiß-gelb bis zu schillernd grün oder blau. Ihr Piepsen klingt sehr sympathisch und erinnert an das Piepsen von Mäusen. Klein und süß irgendwie.

Jetzt löst sich die Tigerente aber doch von dem wunderbaren Anblick, um sich zu einer Wanderung aufzumachen.

Begleitet wird sie anfangs noch von den beiden Hündinnen, die aber irgendwann rennend im Gebüsch verschwinden und von denen dann nur eine während des Spaziergangs wieder auftaucht.

Die Zweite ist umgedreht; auch, wenn sie weiß, dass die Tigerente Futter für sie in der Hosentasche hat, scheint sie gerade nicht in der Stimmung für einen längeren Spaziergang zu sein. Der Dschungel ist stellenweise dem europäischen Laubwald nicht so unähnlich, dann wiederum folgen Passagen mit 80 Meter hohen Urwaldriesen und dichtem Grün.

img_1311Immer wieder kommt die Tigerente an Wasserläufen vorbei, einige wunderschöne Wasserfälle sieht sie auch.

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Und die ganze Zeit ist die Hündin Jackie an ihrer Seite, passt gut auf sie auf und wartet, wenn die Tigerente unterwegs stehen bleibt, um zu schauen, ob sie irgendwo einen Affen oder einen Quetzal sieht. Letzteres ist ein wunderschöner, grün schillernder Vogel und mit langen, flauschigen Schwanzfedern. Er ist einer der schönsten Vögel der Welt und hat es daher auch zum Nationalvogel des Nachbarlandes Costa Ricas geschafft. In dem Grün des Urwalds ist er allerdings beinahe unmöglich ausfindig zu machen, so dass die Tigerente weder dort, noch in Panama je einen gesehen hat.

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Dafür entdeckt sie zwei Spidermonkeys, die sich hoch in den Bäumen entlang hangeln und kurz den Weg der Tigerente kreuzen.

Nachmittags macht die Tigerente noch eine kurze, aber knackige Wanderung. Sie ist nur 2,2 Kilometer lang, es müssen aber 400 Höhenmeter überwunden werden. Zuerst geht es steil bergab unter Extrembedingungen. Es ist steil (also WIRKLICH steil) und matschig, man kommt nur sehr, sehr, sehr langsam voran. Außer natürlich, man ist ein Hund, wie Mona und Jackie, die dieses Mal beide an der Seite der Tigerente sind. Mit vier Beinen und einem niedrigen Schwerpunkt kann das Leben manchmal so viel einfacher sein! Ständig halten die zwei Hündinnen an und schauen sich um: „Wo bleibst Du denn?“…

Am tiefsten Punkt der Tour führt der zwischenzeitlich kaum noch zu erkennende Pfad etwa 100 Meter „am Ufer“ eines breiten Baches entlang. Naja, tatsächlich geht er eher mehr durchs Wasser als am Ufer… Es wird langsam dunkel, so dass die Tigerente sich beeilt. Denn ohne Taschenlampe mitten im Dschungel (hier gibt es Berglöwen) und bei solchen Wegbedingungen – das muss dann doch nicht sein. Mit der Zeitplanung hat sie sich bei diesem Weg doch recht ordentlich verschätzt, aber wer konnte ahnen, dass 2,2 Kilometer so beschwerlich sei würden?

Endlich lichtet sich der Dschungel und man kann wieder wunderbar sehen, da das Tageslicht nicht mehr von der dichten Bewaldung abgeschirmt wird . Jetzt heißt es: Es geht bergauf. Hier ist es zum Glück „nur noch“ wahnsinnig steil, aber nicht mehr rutschig. Endlich kommt die Tigerente an der Lodge an, noch im Hellen!

Abends vom Balkon ihres Zimmers aus sieht sie Glühwürmchen und die Sterne, denn ausnahmsweise ist es mal eine klare Nacht! Bisher hat es Abends meistens geregnet oder sich zumindest zugezogen. Müde von den heute insgesamt 740 zurückgelegten Höhenmetern kann die Tigerente wunderbar schlafen!

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